Chronik

Die Geschichte der WAKO bis heute zu schneezüri.ch

Die Anfänge

Die Geschichte der WAKO begann im Jahre 1910 mit Jakob Bosshart, einem sportlichen Lehrer aus Zürich Enge, und dem Lehrerverein Zürich. Jakob Bosshart hatte 1909 an einer 12-tägigen Wanderung von rund 200 Basler Buben ins Tessin und an die oberitalienischen Seen teilgenommen. Im Lehrerturnverein erzählte Oberturner Bosshart seinen Kollegen mit Begeisterung vom Wandererlebnis der Basler Schüler. Diese Begeisterung übertrug sich auf die andern Lehrer, und man beschloss, auch den Zürcher Schülern Natur und Berge nahe zu bringen. So wurde 1910 eine Kommission gegründet eben die Wanderkommission, kurz WAKO genannt, welche mit Zürcher Schülern Wanderungen in den Schulferien plante und durchführte.

Moderne Lehrer

Es war für die damalige Zeit etwas völlig Neues, dass Lehrer, welche im Klassenzimmer in schwarzem Rock und steifem Kragen mit dem Rohrstock ein strenges Regiment führten und für Zucht und Ordnung sorgten, auf Wanderungen jedoch den Vatermörder ablegten und die Schüler ohne die Attribute von Förmlichkeit hinaus in die freie Natur begleiteten. Die Schüler von damals hatten schon früh im väterlichen Betrieb, auf dem Hof, in Haus oder Garten kräftig mitzuhelfen. Für Flausen nach der Schule blieb wenig bis gar keine Zeit. Wie unerhört war da die Freude an einer Eisenbahnfahrt ins Glarnerland oder gar ins Tessin, an einem Aufstieg zu einer Hütte und am übernachten im Heu. Im Ersten Weltkrieg gehörten die eintägigen Wanderungen mit der WAKO für die damaligen Schüler zu den spärlichen Abwechslungen vom monotonen, kärglichen Alltag der Kriegszeit.

Erste Skikurse

Bereits 1924 wurden für Knaben in Andermatt und für Mädchen auf der Ibergeregg die ersten Skikurse durchgeführt. Damit wuchs die WAKO in eine neue, dankbare Aufgabe hinein, die später ihre Haupttätigkeit werden sollte. Immer mehr Schüler drängten sich zu den Skilagern und Kursen. Die WAKO bemühte sich von Anfang an, dass die Schüler von ihren Leitern gut betreut wurden und dass die Unternehmungen für die Schüler möglichst kostengünstig waren.

Auf so genannten Instruktionswanderungen und in Instruktionskursen wurden die Lehrer angeleitet, wie sie eine Gruppe führen und die künftigen Skischüler unterrichten sollten. Ab 1928 rückten die Lehrer in ihren Ferien in Lehrerskikurse ein und übten die schweizerische Einheitstechnik und alle neuen Strömungen des Skilaufs. Sie wurden dabei von Kollegen unterrichtet, welche das schweizerische Ski-Instruktoren Brevet erworben hatten.

Weiterbildung der Lehrer

In diesen Lehrerskikursen wurde auch gelehrt, wie kranke und verunfallte Schüler zu behandeln sind, wie man Schnee und Gelände bezüglich Lawinengefahr beurteilt und wie man Abende im Lager vergnüglich gestalten kann. So erhielten viele Lehrerinnen und Lehrer die notwendige Sicherheit, um ihr Lager in jeder Hinsicht gut meistern zu können. Damit Wanderungen und Skilager erschwinglich wurden, wählte die WAKO einfache Quartiere. Viele Lagerleiter engagierten eine tüchtige Köchin, die mit bescheidenen Mitteln eine einfache, aber bekömmliche Kost auf den Tisch zauberte. Weniger begüterten Schülern wurde ein Zuschuss an die Auslagen gewährt. Wer keine geeignete Ausrüstung besass, konnte von der WAKO Skis, Stöcke, Felle, Rucksäcke, Windjacken und für den Sommer Wanderschuhe günstig mieten. Das Materialsortiment der WAKO wurde mit der Zeit immer reichhaltiger.

Die Kriegsjahre

Eine grosse Ausweitung erlebten die Skilager während des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit danach. Um Brennmaterial zu sparen, wurden im Winter so genannte «Heizferien» eingeführt. Viele Lehrer entschlossen sich damals, mit den Schülern des Schulhauses oder der eigenen Klasse in die Berge zum Skisport zu fahren. Sie waren froh, dass die WAKO ihnen bei der Organisation zur Seite stand. So nahmen im Winter 1948/49 5840 Zürcher Schüler an den WAKO-Skilagern teil. Dies war die höchste Beteiligung, die jemals verzeichnet werden konnte, und der damalige hauptverantwortliche Lehrer wurde für das Winterhalbjahr vom Unterricht dispensiert, weil ihn die Organisationsarbeit für die Skilager voll beanspruchte.

In der Nachkriegszeit organisierte die WAKO auch Eislaufstunden auf dem Dolder, sowie Eislaufkurse in Samedan, Zuoz und Davos. In Fideris und Lavin wurden Langlaufkurse durchgeführt.

Jahrtausendwende

Später pendelten die Teilnehmerzahlen lange zwischen 2000 und 4000 Schülerinnen und Schülern, während sich heute die Zahlen zwischen 1000 und 1500 Teilnehmern bewegen. Die Gründe dafür sind einerseits die rückläufigen Schülerzahlen und andererseits die Tatsache, dass viele Eltern, die seinerzeit als Schüler in der WAKO Ski fahren lernten, heute mit ihren Kindern selbst in die Winterferien fahren und ihnen Carving und Snowboardfahren beibringen. Darüber freut sich „schneezüri“ natürlich, denn Hauptsache ist, dass viele Jugendliche Gesundheit und Erholung in den Bergen finden.
1985 konnte die WAKO ihr 75-Jahr Jubiläum feiern. Der Festakt fand in Valbella statt, wo Lehrer- und Schülergruppen das damalige Skilehrprogramm vorführten.

Seither hat sich einiges gewandelt. Das Snowboard hat den Ski zu einem grösseren Teil abgelöst und steht heute im Zentrum der Ausbildung in den Wintersportkursen. Dank dem Carving-Ski wurde aber in letzter Zeit auch das Skifahren wieder belebt.

2004 hat sich die WAKO vom Lehrerverein Zürich gelöst und unter dem Namen „schneezüri“ im Auftrag des Sportamt Stadt Zürich neu gegründet.

Hans Amstad
Quelle: Büchlein "75 Jahre WAKO"

Am 25. Juni 2010 feiert die WAKO, beziehungsweise ihr Nachfolger schneezüri.ch, das 100 Jahr-Jubiläum mit ehemaligen und aktiven Lagerhauptleiterinnen und Lagerhauptleitern im Bad Allenmoos in Zürich.

Präsidenten und Präsidentin der WAKO (1910 - 2002)

1910 - 1919 Jakob Bosshart
1919 - 1923 Rudolf Weiss
1923 - 1927 Heinrich Brütsch
1927 - 1931 Ernst Schmid
1931 - 1935 Heinrich Gubler
1935 - 1941 Gottlieb Schürmann
1941 - 1944 Werner Wolff
1944 - 1947 Arthur Johannes
1947 - 1952 Adolf Suter
1952 - 1962 Walter Leuthold
1962 - 1967 Walter Michel
1967 - 1975 Hugo Küttel
1975 - 1980 Alfred Frei
1980 - 1985 Toni Held
1985 - 1995 Jürg Hitz
1995 - 2002 Lucrezia Filli

Präsidenten und Präsidentin von schneezüri (seit 2002)

2002 - 2008 Benjamin Altorfer
(im Bild zusammen mit Ernst Hänni, Chef des Sportamt Stadt Zürich, bei der Unterzeichnung der neuen Vereinbarung zwischen schneezüri.ch und dem dem Sportamt)
2008 - 2013 Ursula Homberger
2013 - 20xx Christian Kobi

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